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Förderverein Burg Wersau e.V.

Burg Wersau - Burg unter der Grasnarbe

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Infobrief des Fördervereins Burg Wersau – Juli 2015

Infobrief des Fördervereins Burg Wersau – Juli 2015

Sehr geehrte Freunde unserer Burg Wersau,

In unserem monatlichen Infobrief erfahren Sie Aktuelles rund um unsere ehemalige Burg.

Im Juli gibt es über folgende Neuigkeiten zu berichten:

 

  1. Interview mit Justin Schmidt (Grabungsleiter auf der Burg Wersau)
  2. Fund eines Spinnwirtels aus dem 16. Jahrhundert
  3. Balkenkonstruktion aus dem 16. Jahrhundert freigelegt

 

1. Interview mit Justin Schmidt (Grabungsleiter auf der Burg Wersau)

Grabungsleiter Justin Schmidt

Grabungsleiter Justin Schmidt

Justin Schmidt ist Grabungsleiter bei den derzeitigen Ausgrabungen auf der Burg Wersau. Er war bei den Ausgrabungen dabei seit die Universität Heidelberg diese durchführt und hat dort seinen Magister in Archologie abgeschlossen. Das Interview führte Benny Schaich vom Förderverein Burg-Wersau e.V.

Hallo Justin, Du leitest als Archäologe derzeit die Ausgrabungen auf der Burg Wersau. Wie wird man das, Archäologe, und wie ist Dein persönlicher Werdegang?

Das ist natürlich nie das Gleiche. Jeder hat seinen individuellen Werdegang und somit ist das auch sehr individuell geprägt, gerade in der Archäologie. Es gibt insgesamt sehr wenige die das machen.

Mein persönlicher Weg fing eigentlich damit an, dass ich von der Schule mal ein Praktikum am Landesamt gemacht habe. Ich hatte den Gedanken daran vergessen, bis es dann um meine Studienwahl ging. Mir ging es vor allem darum, dass ich etwas theoretisches und praktisches kombinieren konnte. Ursprünglich dachte ich an eine Ausbildung, aber dann wollte ich doch wieder etwas Theorie-lastigeres. Für mich war das die perfekte Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Beides kann sehr stark vertieft werden und so bin ich dann zur Archäologie gekommen.

Das Studium dauert unterschiedlich lange. Es gibt unglaublich viel Stoff. Und dementsprechend studieren viele die Archäologie machen etwas länger. Das ging mir auch ähnlich. Einfach weil ich in verschiedene Fachbereiche hineinschauen wollte. Ich bin dann letztendlich bei der Ur- und Frühgeschichte gelandet, welche die Urgeschichte Europas thematisiert und, die Antike überspringend, das Mittelalter in Europa thematisiert.

Es gibt für die klassische Antike die klassische Archäologie, dann nach geographischen Bereichen geordnet z.B. die Vorderasiatische Archäologie. Je nachdem was einen interessiert kann man sich da ausrichten. Das muss man dann aber erst herausfinden.

Du hast ja fertig studiert, heißt das bereits eine Promotion oder ein Diplom?

Weder noch, ich hab einen Magister gemacht, das ist die alte Studienordnung, sozusagen das Äquivalent zu einem Diplom. Das wird jetzt natürlich alles auf Bachelor und Masterumgestellt. Ich fange jetzt an mit meiner Promotion.

Weißt Du schon das Thema?

(Lacht) zu dem Thema möchte ich mich lieber noch nicht äußern. Es besteht die Möglichkeit, dass dies in Zusammenhang mit der Burg Wersau stehen wird, aber sicher nicht primär.

Wie sieht so eine Karriere weiter aus? Du würdest dann promovieren und dann an der Uni weiter arbeiten oder wie geht das weiter?

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das Arbeitsfeld der Archäologen ist ohnehin relativ eingeschränkt. Die wichtigsten Institutionen sind auf jeden Fall die Universität, also in die Lehre zu gehen.

Dann das Landesamt für Denkmalpflege, das natürlich viel praktischer orientiert ist. Wo man auch Ausbildungen machen kann, zumindest je nach Bundesland. Dort gibt es zum Beispiel Ausbildungen als Grabungstechniker. Das kann man machen ohne ein Studium absolviert zu haben.

Dann gibt es das Deutsche Archäologische Institut, das international operiert und vor allem internationale Grabungen leitet und koordiniert. Das ist aber schon sehr speziell, die haben daneben auch Projekte innerhalb des Landes die dann eher theoretisch ausgerichtet sind. Und dann gibt es auch noch die museale Arbeit, die vor allem auf Deutschland beschränkt ist.

Außerdem gibt es auch noch sehr viel Spezielles. In der Archäologie bekommt man eine sehr breite Ausbildung in Geschichte, dann spezialisiert man sich auf einen Fachbereich, meistens eine geographische Region oder einen bestimmten Zeitabschnitt.

Die meisten die das Studium abschließen bleiben gar nicht mal unbedingt in der Archäologie selber. Viele Arbeiten noch in Teilbereichen damit, gehen beispielsweise in die Medien oder Naturwissenschaften, die das mitbearbeiten. Da gibt es unglaublich vielseitige Möglichkeiten und das ist immer sehr individuell.

Lesen Sie das gesamte Interview hier

 

2. Fund eines Spinnwirtels aus dem 16. Jahrhundert

Ein sogenannter Spinnwirtel (auch Handspindel genannt) wurde Anfang Juli im Eingangsbereich des Burgareals gefunden, dies ist der erste Fund dieser Art auf der Wersau. Es wurde grob auf das 16. Jahrhundert datiert, da es in einer entsprechenden Schicht auftauchte.

Spinnwirtel

Spinnwirtel

Der Spinnwirtel stellt die ursprünglichste Form des Werkzeuges zum Verspinnen von Fasern dar. Eine Handspindel besteht aus einem stabförmigen Schaft mit einem Wirtel als Schwungmasse, mit deren Hilfe Wolle zu Garn gesponnen wurde. Der Schaft wurde eher aus vergänglichem Material wie z. B. Holz gefertigt, während der Wirtel aus beständigem Material wie z. B. Keramik, Knochen oder Stein, später auch aus Glas bestand.

Älteste Belege von Spinnwirteln stammen in Europa aus dem 6. Jahrtausend v. Chr.

 

3. Balkenkonstruktion aus dem 16. Jahrhundert freigelegt

Dieser Tage wurde im vorderen Bereich der Burg (im Bereich des Mühlgrabens) eine hervorragend erhaltene Balkenkonstruktion aus Eichenholz freigelegt. Die Balken dienten als Unterbau für eine der ehemaligen Mauern.

Balkenkonstruktion

Balkenkonstruktion

Da die ständige Feuchte des dort vorhandenen Lehmbodens die Balken ideal konservierte, war zumindest beim Freilegen an dem Holz keinerlei Verwesung festzustellen. Um eine Altersbestimmung mittels dendrochronoligischer Untersuchung durchführen zu können, musste jeweils ein Teil aus zwei Balken herausgesägt werden. Die Untersuchung ließ die Balken auf das späte 16. Jahrhundert datieren.

Zersägen der Balken

Zersägen der Balken

Die Dendrochronologie ist eine Datierungsmethode der Geowissenschaft, der Archäologie, der Kunstwissenschaft und der Dendroökologie, bei der die Jahresringe von Bäumen anhand ihrer unterschiedlichen Breite einer bestimmten, bekannten Wachstumszeit zugeordnet werden.

Jahresringe aus Jahren mit guten Wachstumsbedingungen sind breiter als solche aus Jahren mit schlechten Wachstumsbedingungen. Da für alle Bäume einer Art in einem bestimmten Gebiet die Lebensbedingungen annähernd gleich sind, weisen alle Bäume einer Art dieser Region etwa die gleiche charakteristische Abfolge von schmalen und breiten Jahresringen auf.

Durch die Überlagerung der Ringmuster vieler Bäume (Crossdating-Methode) entsteht eine gemittelte Baumringabfolge (Jahrringchronologie), die aufgrund der überlappenden Lebenszeiten der Bäume viele Jahrtausende abdecken kann.

Mit Hilfe der Jahrringanalyse bei verbauten Hölzern können Bauzeiten von Gebäuden sehr genau ermittelt werden. Sie leistet dabei einen sehr wichtigen Beitrag für die Bauforschung und Kulturgeschichte von Gebäuden (Denkmalpflege). Die Genauigkeit der Datierung ist jedoch von mehreren Faktoren abhängig; präzise ist sie nur, wenn 1. das verbaute Holz noch die sogenannte Waldkante zeigt, wenn 2. das Holz erstverwendet wurde und sich 3. noch am Ort der Erstverwendung befindet. In der Regel ist das Fälljahr des Baumes identisch mit dem Jahr des Einbaus.

 

Es bleibt also spannend…

 

Für Ihr Interesse bedanke ich mich und verbleibe

 

Mit den besten Grüßen

 

Ihr

Andreas Dörfer

 

Infobrief des Fördervereins Burg Wersau – Juni 2015

Infobrief des Fördervereins Burg Wersau – Juni 2015

 

Sehr geehrte Freunde unserer Burg Wersau,

 

In unserem monatlichen Infobrief erfahren Sie Aktuelles rund um unsere ehemalige Burg.

Im Juni gibt es über folgende Neuigkeiten zu berichten:

 

  1. Nachwuchs-Archäologen auf der Wersau aktiv – Besuch des Kinderhauses Ziegelhausen
  2. Schüler graben in der Tiefe der Geschichte – Neues über die Archäologie AG

 

 

 

  1. Nachwuchs-Archäologen auf der Wersau aktiv – Besuch des Kinderhauses Ziegelhausen

 

Dass sich neben Erwachsenen und Jugendlichen auch Kindergartenkinder für die Ausgrabungsarbeiten auf der Wersau und die Archäologie an sich begeistern können, beweist der Besuch des Kinderhauses Ziegelhausen am vergangenen Samstag.

Den ungefähr 35 Eltern und Kindern wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Maier und Justin Schmidt vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Universität Heidelberg informativ und zugleich kindgerecht die Grundlagen der Archäologie vermittelt. Natürlich hatten Eltern und Kinder auch die Gelegenheit, unter fachlicher Anleitung, selbst zur Kelle zu greifen, um ein Gefühl für die Arbeit zu bekommen, die dort verrichtet wird.

Kinder und Erwachsene AK-Mitglieder gemeinsam aktiv

Kinder und Erwachsene AK-Mitglieder gemeinsam aktiv

„Auf der Wersau wird aktiv nach der Geschichte Reilingens und der Umgebung geforscht. Die Geschichte soll hier lebendig und greifbar werden. Die Arbeiten und Ergebnisse sind allen Interessierten zugänglich und wir freuen uns immer über interessierte Besucher.“ kommentiert Grabungsleiter Justin Schmidt den geplanten Besuch des Kinderhauses aus Ziegelhausen.

Prof. Dr. Maier und Justin Schmidt geben bereitwillig Auskunft über die Grabungen

Prof. Dr. Maier und Justin Schmidt geben bereitwillig Auskunft über die Grabungen

Generell sind Schulklassen herzlich eingeladen, die Ausgrabungsstätte zu besuchen und sich spielerisch oder auch aktiv im sogenannten „Lehrgrabungsschnitt für Kinder“ ein Bild darüber zu machen, welche Bedeutung die Burg Wersau hatte und immer noch hat.

Nach Beendigung der Führung und Grabungsaktivitäten ließ man den Nachmittag mit einem gemütlichen Beisammensein bei Grillgut und Getränken ausklingen.

2. Schüler graben in der Tiefe der Geschichte – Neues über die Archäologie AG

aus der Schwetzinger Zeitung, Samstag 20.06.2015

Die Schweißperlen stehen ihnen bereits auf der Stirn, doch nichts hält die Schüler des Hockenheimer Gauß-Gymnasiums davon ab, weiter voller Elan die Spaten in den Boden zu rammen, um die Grasschicht abzutragen. Auf dem Gelände der Burg Wersau sind die Siebt- bis Elftklässler zu Gange, um im Laufe der nächsten Monate ein weiteres Stück Ortsgeschichte sichtbar zu machen, das jetzt noch im drei mal vier Meter großen Grabungsfeld verborgen liegt.

Das geht ganz schön in die Muskeln: Die Schüler der AG heben mit Spaten bewaffnet das Gras von dem Grabungsfeld ab - und stoßen auch hier schon auf ein paar Scherben

Das geht ganz schön in die Muskeln: Die Schüler der AG heben mit Spaten bewaffnet das Gras von dem Grabungsfeld ab – und stoßen auch hier schon auf ein paar Scherben

Zum dritten Mal sind die Mitglieder der von Lehrerin Anja Kaiser neugegründeten Archäologie-AG zusammen mit dem pensionierten Lehrer Dietrich Brinkmann in Reilingen zu Gast. Und die ersten Funde haben sie bereits Hella Müller vom Arbeitskreis Burg Wersau übergeben: glasierte Scherben in verschiedenen Größen, die die Schüler anspornen, weiter in der Tiefe zu graben. „Es ist eine Knochenarbeit“, weiß Hella Müller und zeigt sich von der Euphorie der Schüler angetan. Dass die 24 Gaußianer Gelegenheit bekommen, Archäologie in der Praxis kennenzulernen, haben sie dem Förderverein Burg Wersau sowie Dr. Folke Damminger vom Landesamt für Denkmalpflege zu verdanken, die die Aktion unterstützen. Für die Schüler hat der Förderverein extra 24 Paar Handschuhe, 24 Spachteln und 24 Spaten angeschafft – das richtige Werkzeug, um sich zu den Mauern unter der Grasnarbe durchzuarbeiten.

Grabungsleiter Justin Schmidt von der Uni Heidelberg (unten rechts, l.) zeigt den Schülern Skizzen des Burgverlaufs.

Grabungsleiter Justin Schmidt von der Uni Heidelberg (unten rechts, l.) zeigt den Schülern Skizzen des Burgverlaufs.

Spielerisches Entdecken

„Die Schüler stellen sich gut an, das ist ein spielerisches Entdecken“, meint Justin Schmidt vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Uni Heidelberg. Er hat nicht nur in den vergangenen Monaten die Lehrgrabungen der Studenten der Uni begleitet, sondern ist auch Grabungsleiter der Archäologie-AG. Ziel sei es, so der Fachmann, dass die Schüler schon bald unter der Erde etwas sehen können, weist er auf das unweit gelegene Areal hin: Wo vor weniger als einem Jahr noch die Mauern der alten Schlossmühle standen, sind nun Burgmauern freigelegt, auch das Fundament eines Turmes aus dem Mittelalter wurde ausgehoben.

Dass im Grabungsfeld der Schüler ebenfalls Mauern verborgen liegen, dessen sind sich Justin Schmidt und Hella Müller ziemlich sicher. Schließlich gibt es in der Archäologie eine sogenannte Survey-Methode, die es ermöglicht, vor der Ausgrabung in den Boden reinzuschauen, haben die Schüler von ihrem Grabungsleiter erfahren. „Was wir finden wollen, sind Mauerbereiche der Stallungen oder Handwerksarbeitsplätze“, verrät Justin Schmidt den Teenagern, welche Bereiche der einstigen Burg Wersau wohl in dem AG-Grabungsfeld liegen.

Etwas weiter in der Tiefe erwarten die Experten alte Mauern

Etwas weiter in der Tiefe erwarten die Experten alte Mauern

Theorie gehört bei den zweiwöchigen Treffen auf dem Gelände dazu. Schließlich sollen die Siebt- bis Elftklässler ein grundsätzliches Verständnis dessen bekommen, was zur Tätigkeit eines Archäologen dazugehört. So haben die Schüler bereits den Unterschied zwischen glasierten und unglasierten Keramikteilchen kennengelernt, sie wissen, in welchem Areal die alte Mühle und wo etwa zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert die Burg zu finden war.

 

Spannend, aber anstrengend

 

Auf vorläufig zwei Jahre ist die Kooperation zwischen Gauß-Gymnasium und dem Förderverein Burg Wersau angelegt. Die Siebtklässlerinnen Samira, Julia und Melanie gehören zu den eifrigen Schülern, die sich die Gelegenheit, die Regionalgeschichte auf eine solche Art kennenzulernen, nicht entgehen lassen wollten. „Ich habe mich schon immer für Archäologie interessiert“, meint Melanie und findet die Arbeit vor Ort spannend – wenn auch anstrengend. Und doch springt sie wie ihre Schulkameraden weiterhin mit beiden Füßen auf den Spaten und hebt die Grasschicht ab. „Ich glaube, da fangen schon bald die ersten Mauern an“, spekuliert Siebtklässler Philipp, der mit dem Schubkarren die Grasballen zum Erdhügel am Ende des Geländes befördert.

 

Auszuschließen ist das nicht, wie Hella Müller den Schülern versichert. Denn oftmals müsse man gar nicht so weit in die Tiefe gehen, um an die alten Mauern zu stoßen. „Sobald wir etwas finden, tauschen wir die Spaten gegen die Spachteln ein“, erklärt sie das weitere Prozedere. Dass sich so viele Schüler für die ehemalige Burg interessieren, das beeindruckt sie immer noch. Als gleich 24 Anmeldungen kamen, habe man keinen zurückweisen wollen. Im weiteren Verlauf soll die Gruppe dann geteilt werden: Eine Hälfte soll sich mit den weiteren Grabungen beschäftigen, „die andere wird aufs Scherbenwaschen spezialisiert“, erklärt sie. Das gehört zur Arbeit eines Archäologen schließlich ebenfalls dazu – um die Entdeckungen später richtig einordnen zu können.

 

Ein Video über die Arbeit der Archäologie-AG ist ebenfalls auf der Internetseite der Schwetzinger Zeitung verfügbar.

Es ist unter folgendem Link zu finden https://bcove.me/sq6u317q

 

Für Ihr Interesse bedanke ich mich und verbleibe

 

Mit den besten Grüßen

 

Ihr

Andreas Dörfer

Infobrief des Fördervereins Burg Wersau – Mai 2015

Infobrief des Fördervereins Burg Wersau – Mai 2015

 

Sehr geehrte Freunde unserer Burg Wersau,

 

In unserem monatlichen Infobrief erfahren Sie Aktuelles rund um unsere ehemalige Burg.

Im Mai gibt es über folgende Neuigkeiten zu berichten:

 

  1. Jung-Archäologen auf den Spuren ihrer Vorfahren
  2. Archäologie AG des Gauß-Gymnasiums gestartet
  3. Neuer Film über die Burg Wersau
  4. Besuchergruppe aus dem französischen Jargeau – informative Zeitreise auf der Burg Wersau

 

 1. Jung-Archäologen auf den Spuren ihrer Vorfahren

 

Auf Initiative des Fördervereins Burg Wersau e.V. Reilingen hin wurden zusammen mit dem Carl-Friedrich-Gauß Gymnasium die Weichen für eine entsprechende Zusammenarbeit in Form einer Archäologie AG gestellt. Die Geschichtslehrerin Anja Kaiser war denn auch sofort Feuer und Flamme für das Projekt.

„Da die Lehrgrabungen der Universität Heidelberg ein großer Erfolg waren, kam uns die Idee, hier vielleicht auch mit Schulen zu kooperieren, um die eine oder den anderen an die Archäologie heranzuführen. Die große Resonanz am Gauß Gymnasium Hockenheim zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ freut sich Dirk Müller, Vorsitzender des Fördervereins Burg Wersau.

 

Große Resonanz bei den Schülern

24 Schülerinnen und Schüler haben sich für die neu gegründete Archäologie-AG gemeldet und werden somit bald die Möglichkeit haben, die Grundlagen der Archäologie zu erlernen und gleichzeitig mehr über die Faszination der ehemaligen Burg unter der Grasnarbe zu erfahren.

Ursprünglich hatte man mit einer Anzahl von 10 Schülerinnen und Schüler geplant, doch nachdem sich spontan 24 Kinder für die Archäologie-AG meldeten, wollte man niemanden enttäuschen und so wurde natürlich gerne die Kapazität erweitert.

Der Startschuss erfolgte am 15. Mai 2015. Die Leitung wird Justin Schmidt von der Universität Heidelberg (Bereich Ur- und Frühgeschichte) übernehmen, der ebenfalls die bis vor kurzem laufende Lehrgrabung der Universität Heidelberg auf dem Gelände der Burg Wersau beaufsichtigte.

 

Vermitteln der Regionalgeschichte steht im Fokus

„Ziel der unbefristet laufenden Archäologie-AG ist es, den Kindern und Jugendlichen nicht nur die Geschichte ferner Länder, sondern auch die eigene Regionalgeschichte zu vermitteln sowie das Interesse an der Historie, der Archäologie und der Wertschätzung der eigenen Wurzeln zu wecken.“ formuliert Justin Schmidt als Ziel seiner Arbeit im Rahmen der AG.

Denn um die Zukunft verstehen zu können, lohnt sich immer der Blick in die Vergangenheit, gerade in jungen Jahren. Im weiteren Verlauf sollen dann erfahrenere Kinder die neu hinzukommenden Schülerinnen und Schüler einführen und das entsprechende Grundwissen vermitteln.

 

Die professionelle, wissenschaftliche Betreuung durch Justin Schmidt, die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit Grabungsutensilien sowie die Verpflegung übernimmt der Förderverein der Burg Wersau.

 

2. Archäologie AG des Gauß-Gymnasiums gestartet

 

Am Freitag, den 15.05.2015 war es soweit: Die neu ins Leben gerufene Archäologie AG des Gauß-Gymnasiums in Hockenheim startete auf der Burg Wersau. Pünktlich um 15 Uhr begrüßten Hella Müller vom Arbeitskreis Wersau, Dirk Müller und Michael Grahlert vom Förderverein Burg Wersau sowie Prof. Dr. Thomas Meier und Justin Schmidt vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Universität Heidelberg die Schüler. Auf der Burg unter der Grasnarbe. Dr. Folke Damminger vom Landesamt für Denkmalpflege, welches die Ausgrabungen überwacht, war ebenfalls vor Ort. Und eines hatten wohl alle gemeinsam, es war für alle gleich aufregend: Für die Schüler, weil wohl die wenigsten bisher so eng mit der Archäologie in Kontakt waren und für die Organisatoren, weil man nicht so recht einschätzen konnte, wie die Schüler das ganze annehmen würden.

Keramik-Fund auf der Wersau

Keramik-Fund auf der Wersau

 

Viele Fragen und Begeisterung für die Geschichte

Nachdem Hella Müller vom Arbeitskreis Wersau die Kinder begrüßt hatte, übergab sie das Wort an den Grabungsleiter und Leiter der AG, Herrn Justin Schmidt, der den Schülern das richtige Verhalten an der Grabungsstätte näher brachte und beim Rundgang über die Ausgrabungen und die Anlage selbst informierte. Sofort kamen die ersten Fragen: „Warum ist die Burg denn überhaupt unter der Erde?“, „Wie lange muss man noch buddeln, bis man alles ausgegraben hat?“ usw.

 

„Es war fantastisch zu sehen, wie schnell Justin die Kinder für das Thema Archäologie und die Geschichte rund um die Wersau begeistern konnte. Ich bin sicher, wir werden hier alle eine Menge Spaß haben.“ kommentiert Michael Grahlert, zweiter Vorsitzender des Fördervereins den Start der AG.

 

Erste Funde besichtigt

 

Die Gruppen werden künftig zweigeteilt arbeiten, wie Justin Schmidt erklärte. Eine Gruppe wird an den bestehenden Schnitten im vorderen Bereich arbeiten, wo immer wieder interessante Keramik-Funde auftauchen und man den ehemaligen Burg-Eingang vermutet. Hier konnte man sich auch gleich anschauen, wie eine Keramikfundstelle aussieht, wenn der Fund noch in der Erde ist, bevor er gezeichnet wird – erst nach dem Zeichnen kann er komplett ausgegraben werden.

 

Ein Teil der Schüler beim Rundgang mit Grabungsleiter Justin Schmidt

Ein Teil der Schüler beim Rundgang mit Grabungsleiter Justin Schmidt

Die zweite Gruppe wird einen eigenen kleinen Schnitt anlegen und dabei alle Schritte durchlaufen, die dafür notwendig sind. Natürlich wird auch immer gewechselt, so dass im Rahmen der AG alle die Arbeit der Archäologen hautnah mitbekommen.

 

„Wir sind sehr stolz, dass wir mit dem Thema so begeistern können. Die Tatsache, dass auch hier wieder die Uni Heidelberg und das Landesamt für Denkmalpflege vor Ort sind, zeigt, dass hier noch einiges an Potenzial verborgen ist. Bedanken möchten wir uns auch beim Obi-Baumarkt in Hockenheim, der uns mit einer tollen Sachspende unterstützt hat. Somit konnten wir vom Förderverein das komplette benötigte Material für die Schüler kostenfrei zur Verfügung stellen.“ kommentiert Dirk Müller den Start der AG.

 

Jeder kann mitmachen

 

Wenn auch Sie die Lust am Ausgraben, an der Archäologie oder der Geschichte der Wersau gepackt hat, sind sie jeden Samstag von 10 bis 15 Uhr auf der Burg Wersau willkommen. Egal ob als Besucher oder mit Kelle und Eimer bestückt in den Schnitten. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.burg-wersau.de

 

3. Neuer Film über die Burg Wersau

 

Unter dem Titel „Neues von der Burg Wersau“ läuft seit kurzem ein Film über den Rückblick von 2013 bis zu den heutigen Aktivitäten. Wir bedanken uns bei Eckarth Palutke für den tollen Film (RIK tv – Metropolfernsehen Rhein-Neckar). Der Film ist über den folgenden Link erreichbar:

https://www.youtube.com/watch?v=DbtD2mXBGCQ

 

 

4. Besuchergruppe aus dem französischen Jargeau – informative Zeitreise auf der Burg Wersau

 

Am Samstag, den 16.05.2015, trafen Philipp Bickle (Vorsitzender der Freunde Reilinger Geschichte) mit seiner Gattin, einem Dolmetscher und einer Gruppe von etwa 20 Besuchern unserer französischen Partnergemeinde Jargeau auf der Wersau ein.

 

Hella Müller vom Arbeitskreis Burg Wersau sowie Dirk Müller (Vorsitzender des Fördervereins Burg Wersau e.V.) und Justin Schmidt (Universität Heidelberg, Bereich Ur- und Frühgeschichte) hießen die Gäste herzlich willkommen. Zahlreiche Helfer des Arbeitskreises unterstützen und reichten Sekt mit kleinen Äpfeln, Apfelkuchen, Kaffee sowie den Wersauer Apfelschnaps, der guten Zuspruch fand.

 

Nach einer kurzen Einführung über die historische Bedeutung der Burg Wersau für die Region und die zuletzt stattgefundenen Grabungskampagnen lenkte Dirk Müller den Schwerpunkt auf die gemeinsame Deutsch-Französische Geschichte, die sich in sehr dramatischer Art und Weise auch auf dem Areal der Burg Wersau abgespielt hatte.

 

Gedenken an kriegerische Auseinandersetzungen vor über 300 Jahren – Bestärkung der Deutsch-Französischen Freundschaft

 

Jahrhundertelang hatten sich Deutsche und Franzosen an dieser Stelle bekriegt. Unter General Ezéchiel de Mélac wurden im Jahre 1689 Teile des Heidelberger Schlosses gesprengt, die Stadt Heidelberg in Brand gesteckt sowie die Burg Wersau zerstört. Viele Schlösser, Burgen, Städte und Dörfer wurden in den Jahren 1688 und 1689 östlich wie westlich des Rheins verwüstet.

 

Am 16.05.2015, nach über 300 Jahren, standen zum ersten Mal wieder Deutsche und Franzosen gemeinsam auf der Wersau, diesmal allerdings als Freunde, die miteinander feierten. Das Wissen um die gemeinsame leidvolle Geschichte macht diese heutige Freundschaft um so bedeutsamer und um so enger. „An diesem magischen Moment war das bei allen Anwesenden ganz besonders zu spüren. Und auch der graue Himmel öffnete sich dem Sonnenschein, als wolle auch er seinen Teil dazu beitragen“ so der Vorsitzende des Fördervereins Dirk Müller sichtlich ergriffen.

 

Die Besucher aus Jargeau lauschten gespannt den Ausführungen des Grabungsleiters Justin Schmidt

Die Besucher aus Jargeau lauschten gespannt den Ausführungen des Grabungsleiters Justin Schmidt

Grabungsleiter Justin Schmidt von der Universität Heidelberg führte nun anschließend die Gäste über das Ausgrabungsgelände und erläuterte in gewohnt ruhiger fachlicher Weise die archäologischen und geschichtlichen Besonderheiten. Die Besucher waren sehr überrascht und begeistert über die für sie bislang unbekannte Seite Reilinger Geschichte und der enormen Funde, die inzwischen zu Tage traten.

Eine der vielen Grabungsstellen auf dem Burgareal

Eine der vielen Grabungsstellen auf dem Burgareal

 

Nach einer schönen gemeinsamen Stunde verließen uns die Freunde und wir waren uns einig, in den kommenden Jahren wieder gemeinsam auf der Wersau die Deutsch-Französische Freundschaft zu feiern.

 

Für Ihr Interesse bedanke ich mich und verbleibe

 

Mit den besten Grüßen

 

Ihr

Andreas Dörfer

Infobrief des Fördervereins Burg Wersau – April 2015

Infobrief des Fördervereins Burg Wersau – April 2015

 

Sehr geehrte Freunde unserer Burg Wersau,

 

In unserem monatlichen Infobrief (vormals genannt Sendschreiben) erfahren Sie Aktuelles rund um unsere ehemalige Burg.

Im April gibt es über folgende Neuigkeiten zu berichten:

 

  1. „Sind noch lange nicht am Ende unserer Neugierde“
  2. „Jeder Archäologe hat mal klein angefangen“
  3. Verabschiedung der letzten 20 Studenten

 

 

  1. „Sind noch lange nicht am Ende unserer Neugierde“

Aus Reilinger Nachrichten 15/2015 – der Artikel erschien auch am 11. April in der BAZ unter „Nicht erwartete historische Funde“.

Archäologische Grabungen auf dem Gelände der ehemaligen Burg Wersau beanspruchen weitere Zeit/Exklusiver Statusbericht für den Gemeinderat

Eine Exkursion führte eine von Bürgermeister Stefan Weisbrod angeführte Delegation des Gemeinderates kurz vor den Osterfeiertagen auf das Gelände der ehemaligen Burg Wersau. Zum Abschluss einer sechswöchigen, archäologischen Lehrgrabung der Universität Heidelberg war eine gute Gelegenheit, sich einen persönlichen Eindruck von den jüngsten Funden und Erkenntnissen zu verschaffen. Für die Teilnehmer war es darüber hinaus wichtig, im vertraulichen Gespräch die Schnittmengen zwischen den Interessen der Archäologie und einer baulichen Nutzung von Teilen des orts- und regionalgeschichtlich vorbelasteten Geländes auszuloten, aber auch die gegenseitigen zeitlichen Horizonte abzustecken. Schließlich hat die Bürgervertretung schon vor mehr als einem Jahr entschieden, den nördlichen Teil des Areals einem privaten Investor zur Realisierung eines Bauprojekts zur Verfügung zu stellen.

Exkursion 1
Faszination der Archäologie

Mit viel Sachkenntnis und profundem Hintergrundwissen gelang es Dr. Folke Damminger vom Karlsruher Landesamt für Denkmalpflege und dem örtlichen Grabungsleiter der Universität Heidelberg, Justin Schmidt, den Teilnehmern einen Einblick in die Faszination der Archäologie zu vermitteln. „Unsere Aufgabe sehen wir darin, die orts- und regionalgeschichtliche Bedeutung des Schlossmühlen-Areals wieder sichtbar zu machen“. Und das ist für den Bereich des ehemaligen Mühlengebäudes eindrucksvoll gelungen. Rund 30 Studenten haben seit Mitte Januar historische Mauern verschiedenster Bauphasen der Schlossmühle freigelegt und akribisch dokumentiert. Gut zu erkennen ist, dass bei Neubauten das alte Mauerwerk immer wieder sekundär beansprucht wurde. Zu sehen war die ehemalige Mühlstube mit Mühlradeinlassungen bis hin zu im Original noch vorhandenen Mühlsteinen. Auch ein Teil der nördlichen Außenbefestigung der ehemaligen Burg ist noch gut erhalten und auf jeden Fall ein für wertig erachtetes, erhaltenswertes Bauteil.
Von den örtlichen Bedingungen ist Grabungsleiter Justin Schmidt begeistert. Ein hoher Grundwasserstand habe dafür gesorgt, dass die stützenden Hölzer unter den Grundmauern konserviert und erhalten geblieben sind. „Das ist für uns Archäologen ein besonderes Glück, das uns erstaunliche, in dieser Dimension nicht erwartete historische Funde beschert“.

 

Exkursion 3 Exkursion 2

 

Ausgezeichnetes Zusammenspiel

Für Dr. Folke Damminger übernimmt die jetzige Forschungsgrabung das eigentliche Pflichtprogramm, „mit dem wir feststellen wollen, was konkret erhaltenswert ist“. Bis es soweit ist, dass mit Architekt und Bauherr Gespräche über die planerisch-technischen Möglichkeiten zum Erhalt schützenswerter Bauteile geführt werden können, benötige man allerdings noch etwas Zeit. In den Folgemonaten seien weitere, vom Landesamt finanzierte und auf jeden Fall lohnenswerte Grabungen, allerdings in kleinerem Rahmen angesetzt. „Sie können sich noch bis in das Frühjahr 2016 hinziehen“, deutete Damminger mit einiger Sicherheit den erforderlichen Zeithorizont an.
Das ausgezeichnete Zusammenspiel von Kommune, Bürgerschaft, Privatpersonen, Verein, Universität und Denkmalpflege kennzeichnete Dr. Damminger als etwas Besonderes. „Sie hebt ein spannendes archäologisches Projekt heraus, das für die Gemeinde und die Region gleichermaßen von besonderem historischem Wert ist“. Dieser Eindruck habe sich im Verlauf der zurückliegenden Grabungen noch verstärkt.
„Wir sind noch lange nicht am Ende unserer Neugierde“, machten Schmidt und Damminger den Besuchern der Grabungsstelle deutlich. Das großflächige Areal berge noch zahlreiche Geheimnisse, vor allem im südlichen Grundstücksteil, wo sich die eigentliche Kernburg befinde. „Die Grabungen werden dort, wo bauliche Aktivitäten nicht zu erwarten sind, noch viele Jahre in Anspruch nehmen“, erwartet Damminger, die das Land jedoch aus heutiger Sicht allenfalls logistisch unterstützen könne.
Ein intensiver Meinungsaustausch im Kreise der Studenten der Universität Heidelberg und Vertretern des Arbeitskreises Burg Wersau bildete schließlich den Abschluss eines aufschlussreichen Geländebegangs.

 

  1. „Jeder Archäologe hat mal klein angefangen“

 

Artikel aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 13.04.2015

Text: Von Harald Berlinghof
Bild: Lenhardt

Reilingen/Schwetzingen. Ganz in der Nähe von Reilingen gab es einst eine mittelalterliche Burg. In der Vorstellung eines Laien wird sie schnell zur Ritterburg. Schon treten stolze Ritter auf ihren Pferden mit bunten Fahnen in der gepanzerten Faust aus dem Schatten der Burgmauern. Und vielleicht hat es ja auch ein hübsches Burgfräulein dort in der Burg Wersau gegeben. Tatsache ist, dass die Burg seit dem 12. Jahrhundert existierte und dass sie sich lange Zeit im Besitz des Heidelberger Kurfürsten befand.

Dass die Burg Wersau eine besondere Bedeutung gehabt haben muss, zeigt sich auch darin, dass die päpstliche Bulle zur Gründung der Universität Heidelberg von den Gesandten des Papstes im Jahr 1385 nicht in der Stadt am Neckar, sondern auf eben jener Burg Wersau übergeben wurde.

 

Feldarbeit eines Archäologen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sechs Wochen lang haben jetzt rund 30 Archäologiestudenten der Universität Heidelberg in einer Lehrgrabung den Boden der ehemaligen Burg durchforstet. Die Lehrgrabung ist ein integraler Bestandteil des Studiums an der Uni Heidelberg und wird begleitet vom Landesamt für Denkmalpflege Stuttgart. „Hier lernen die Studenten die Feldarbeit eines Archäologen kennen“, erklärt der heutige Grabungsleiter Justin Schmidt, der inzwischen sein Studium erfolgreich beendet hat. Im Jahr 2010, bei der ersten Grabung, war er noch als Student dabei gewesen. Außer der eigentlichen ovalen Burg, deren Grundmauern teilweise freigelegt sind, war lange Zeit eine Mühle auf dem Areal angesiedelt, die bis in die 1960er Jahre genutzt wurde. Nach dem Abriss der Mühle vor rund 50 Jahren soll jetzt in Zukunft ein Neubau entstehen mit Ferienwohnungen und einem kleinen Museum, das die Geschichte der Burg veranschaulichen soll. Möglicherweise können dann dort auch die Grabungsfunde der jetzigen Lehrgrabung gezeigt werden. Die lagern vorerst noch in Plastikschälchen und Eimern, in Kisten und Kartons, fein säuberlich bezettelt mit Angaben über Funddatum und Fundort. Unter den Funden befinden sich zahlreiche Tonscherben, aber auch türkis oder blau glasierte Stücke von Ofenkacheln mit einem bildlichen Figurenprogramm.

Auch ein paar weiße und figürlich bemalte zerbrochene Pfeifenköpfe aus späterer Zeit wie dem 18. oder 19. Jahrhundert sind zum Vorschein gekommen. Ob allerdings jemals genug Geld da sein wird, die gefundenen Stücke in einer wahren Sisyphusarbeit wieder zu ganzen Gefäßen oder Gegenständen zusammenzuführen, steht in den Sternen.

Geplant ist jedenfalls, wenn der Neubau mit Ausstellungsraum erst einmal steht, dass man auf dem Gelände der Burg auch mit interessierten Laien unter Aufsicht des Landesdenkmalamtes weitere Grabungen durchführt, so Folke Damminger vom Landesamt für Denkmalpflege, Außenstelle Karlsruhe.

Den Artikel können Sie auch unter https://www.rnz.de/nachrichten/metropolregion_artikel,-Jeder-Archaeologe-hat-mal-klein-angefangen-_arid,89959.html nachlesen.

 

  1. Verabschiedung der letzten 20 Studenten

 

Nachdem am 14. Februar 30 Studenten der Universität Heidelberg die Lehrgrabung auf dem Areal der ehemaligen Burg Wersau/Schloßmühle verlassen hatten, trafen am 16. Februar die nächsten 20 Studenten ein. Bedingt durch Seminare und Schulungen,die von der Universität durchgeführt wurden, reduzierte sich die Anzahl der Studierenden im Laufe der nächsten 3 Wochen auf 13 Anwesende. Dies tat aber den Vorgaben des Grabungsleiters, Justin Schmidt, keinen Abbruch; im Gegenteil, die jungen Leute legten sich für ein vorzeigbares Ergebnis noch mehr ins Zeug. Besuche von Politikern, Professoren und maßgeblichen Herren des Landesdenkmalamtes werteten die Arbeit der akribisch arbeitenden Gräber auf.

Grabungsleiter Justin Schmidt nahm den Abschluss der Lehrgrabung am 1.4.2015 zum Anlass, die Reilinger Gemeinderäte über die erfolgten Arbeiten vor Ort zu informieren. Stolz präsentierte er ausgegrabene Turmfundamente der alten Burg, die verschiedenen Bauphasen der mehrmals abgebrannten Mühle, sowie Teile der alten Burgmauer. Hierbei verwies er immer wieder auf die tollen Funde, die gemacht wurden. Dr. Damminger vom Landesdenkmalamt verfeinerte die Aussagen mit seinem hervorragenden Wissen über die Reilinger Ausgrabungsstätte.

 

Verabschiedung der Studenten

(aus Reilinger Nachrichten 16/2015)

 

Für Ihr Interesse bedanke ich mich und verbleibe

 

Mit den besten Grüßen

 

Ihr

Andreas Dörfer

Sendschreiben des Fördervereins Burg Wersau März 2015

Sehr geehrte Freunde unserer Burg Wersau,

In unserem monatlichen Sendschreiben erfahren Sie Aktuelles rund um unsere ehemalige Burg.

Im März-Sendschreiben gibt es über folgende Neuigkeiten zu berichten:

  1. Begrüßung der Studenten der Lehrgrabungskampagne 2015 durch die Universität Heidelberg (Ur- und Frühgeschichte, Grabungsleiter Justin Schmidt)
  2. „Bergfest“ der Lehrgrabungs-Studenten
  3. Besuch des Landtagsabgeordneten Manfred Kern (Die Grünen)

 

  1. Begrüßung der Studenten der Lehrgrabungskampagne 2015 durch die Universität Heidelberg (Ur- und Frühgeschichte, Grabungsleiter Justin Schmidt)

Bei ziemlich ungemütlichem Wetter fand am 23. Februar 2015 die Begrüßung der Studenten der Universität Heidelberg anlässlich des Beginns der Lehrgrabungskampagne unter Leitung von Justin Schmidt statt. Die Studenten waren denn auch entsprechend ausgefroren und durchnässt. Immerhin waren sie heilfroh, sich während der Begrüßung in unserem trockenen Küchenzelt aufhalten zu können. Eine gelungene Überraschung war der Glühwein, der im Gegensatz zum angedachten Sekt heißbegehrt war. Dazu gab es heiße Fleischkäsbrötchen und selbstgebackenen Kuchen.

Die Stimmung war denn auch sehr gut, und so freuen wir uns auch dieses Mal auf eine tolle Zusammenarbeit, wie wir sie bereits von den vergangenen Grabungskampagnen kannten.

Erfinderisch zeigten sich die Studenten, indem sie Knochensteine, die kurz zuvor von der Firma Schwarz rund um das alte Haus entfernt wurden, verwendeten, um einen Eingang zum Küchenzelt zu legen, damit man mit halbwegs sauberen Schuhen dorthin gelangen kann.

Die Studenten legen einen provisorischen Weg zum Grabungszelt an_23.02.2015

Zum ausführlichen Bericht aus den Reilinger Nachrichten bitte auf den folgenden Link gehen https://www.reilingen.de/2320_DEU_WWW.php?&publish[id]=368959

Die Lehrgrabung dauert voraussichtlich bis zum 2. April 2015.

 

  1. „Bergfest“ der Lehrgrabungs-Studenten am 13.03.2015

 

Regen Zuspruch fand das von Grabungsleiter Justin Schmidt initiierte und vom Förderverein teils mitunterstützte Grabungsfest am 13.03.2015 auf der Burg Wersau. Ab 15:00 Uhr ließ man die Arbeit ruhen und feierte zusammen mit etlichen Mitgliedern des Arbeitskreises sowie des Fördervereins Burg Wersau die bisher erzielten Erfolge und freute sich über die tolle Zusammenarbeit. Ebenso tauschte man sich über die bisher gewonnenen Erkenntnisse aus und fachsimpelte in lockerer Atmosphäre, beispielsweise bis spät in den Abend vor dem Lagerfeuer.

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Man kann sicher mit Recht behaupten, dass sich die Lehrgrabungsstudenten hier auf der Wersau sehr wohl fühlen. Hierzu Grabungsleiter Justin Schmidt in einem früheren Gespräch: „Für die Uni und die Studenten ist das eine super Gelegenheit. Das Gelände birgt viele Überraschungen und alle Facetten, die einen Archäologen so erwarten. Zudem ist es, aufgrund der Ortsnähe, logistisch einfach angenehm. Ganz zu schweigen von der Betreuung durch den Arbeitskreis Wersau und den Förderverein.“

Immerhin gräbt die Universität Heidelberg hier nach ihren Wurzeln. Wie wir wissen, wurde die Genehmigungsurkunde zur Gründung der Universität Heidelberg dem Kurfürsten auf der Wersau übergeben. Unterschrieben und gesiegelt wurde die Bulle von Papst Urban VI. am 23. Oktober 1385 in Genua.

 

  1. Besuch des Landtagsabgeordneten Manfred Kern (Die Grünen) auf der Grabungsstätte der Burg Wersau

 

Pünktlich am 16.03.2015 um 15:30 Uhr fand sich Manfred Kern auf dem Burgareal ein, um sich einen umfassenden Überblick über den derzeitigen Stand der Lehrgrabungen zu machen. Die Informationsveranstaltung wurde auf Wunsch von Herrn Kern arrangiert. Zu der mitangereisten Delegation zählten unter anderem Reilingens Bürgermeister Stefan Weisbrod, diverse Gemeinderäte aus Reilingen und den umliegenden Gemeinden, die Verantwortlichen der Universität Heidelberg sowie die Mitglieder des Fördervereins und des Arbeitskreises Burg Wersau.

Zu Beginn gab es eine herzliche Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des Fördervereins Burg Wersau, Dirk Müller. Bei einem Gläschen Sekt und Brezeln wurde denn auch die vorbildliche Zusammenarbeit aller Beteiligten gewürdigt. Das Teamwork und die Geschwindigkeit, mit der die derzeit anwesenden Studenten der Lehrgrabung der Universität Heidelberg hier vorankämen, seien einzigartig. So kann rund zwei Wochen vor Ende des Lehrgrabungsprojekts eine überaus positive Zwischenbilanz gezogen werden.

Anschließend führte Justin Schmidt, der Leiter der Lehrgrabung des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Heidelberg, professionell, aber dennoch auch für Laien verständlich durch die einzelnen Grabungsräume des Areals und überzeugte die Anwesenden von den großen Fortschritten und den überraschenden Funden. So wurde vor allem die Erkenntnis gewonnen, dass der moderne Bau über den historischen Teilen so gut wie alle alten Strukturen integriert hatte, um Aufwand und Baumaterial zu sparen.

Im Laufe der jetzigen Lehrgrabung fanden die Studenten unter anderem sehr gut erhaltene Holzbalken aus dem 15. Jahrhundert, die wohl zur Stabilisation oder Begrenzung des ehemaligen Mühlbachbettes dienten. Gestützt wird diese Annahme durch die Freilegung zweier Mühlradeinfassungen im unmittelbaren Umfeld. In einem weiteren Raum der ehemaligen Mühle wird zudem eine Mahlstube vermutet.

Ebenfalls aus dem Mittelalter entstammt das Fundament eines Turmes, welches ausgehoben wurde. Auch der Verlauf der Burgmauer konnte weiterverfolgt werden. Am Ende des Rundgangs merkte Dirk Müller an: „Was man hier sieht, gehört erst zum Bereich der Vorburg. Die Hauptburg erstreckt sich noch viel weiter und ist noch nicht freigelegt.“

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Anschließend wurde den Anwesenden voller Stolz die mit einem Förderband versehene Sieb- und Sortieranlage gezeigt, die es in dieser Form wohl kaum ein zweites Mal in Deutschland geben sollte. Die hier ausgeklügelte Lösung verspricht eine bisher nicht gekannte Geschwindigkeit und Qualität bei der Weiterverarbeitung des Aushubs.

 

In ihren Ausführungen betonten Dr. Folke Damminger vom Landesamt für Denkmalpflege sowie Professor Dr. Thomas Meier vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Universität Heidelberg die erfreulich gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Universität und dem Landesamt. Man freue sich auf das, was hier noch gefunden wird. Die Vielseitigkeit des Areals sei auch wichtig für den Lernprozess der Studenten, denn der Platz sei kompliziert genug, um etwas zu lernen, aber auch nicht so schwierig, dass ein falscher Handgriff alles kaputtmachen könne.

Der Landtagsabgeordnete Manfred Kern indessen zeigte sich sehr wissbegierig, begeistert und ließ sich entsprechend viel Zeit, sich genau über den Stand der Ausgrabungen zu informieren, was Hella Müller, die Leiterin des Arbeitskreises Burg Wersau abschließend mit Freuden betonte.

 

Für Ihr Interesse bedanke ich mich und verbleibe

 

Mit den besten Grüßen

Ihr Andreas Dörfer

Sendschreiben des Fördervereins Burg Wersau Februar 2015

Neues von der Burg Wersau
Sendschreiben des Fördervereins Burg Wersau e.V.
Februar 2015

 

Sehr geehrte Freunde unserer Burg Wersau,

 

In unserem monatlichen Sendschreiben erfahren Sie Aktuelles rund um unsere ehemalige Burg.

Im Februar-Sendschreiben gibt es über folgende Neuigkeiten zu berichten:

 

  1. Beginn der Lehrgrabungskampagne 2015 durch die Universität Heidelberg
  2. Änderung des Besuchstermins des Landtagsabgeordneten Kern
  3. Bewilligung eines Gemeindezuschusses in Höhe von 20.000 Euro für die archäologische Erforschung der Burg Wersau
  4. Wersauer Zeitleiste fertiggestellt / Wersauer G‘schichten

 

 

  1. Beginn der Lehrgrabungskampagne 2015 durch die Universität Heidelberg (Ur- und Frühgeschichte, Grabungsleiter Justin Schmidt)

Mit großer Vorfreude sehen wir dem Beginn der Lehrgrabung am 23. Februar 2015 entgegen. Der Förderverein Burg Wersau e.V., der Verein Freunde Reilinger Geschichte sowie der Arbeitskreis Burg Wersau wollen es sich nicht nehmen lassen, die Studenten der Universität Heidelberg gebührend zu begrüßen, um dieser Lehrgrabung zu einem guten Start zu verhelfen.

An diesem Tage werden wir gegen 10 Uhr zum Empfang ein Glas Sekt reichen und anschließend die Studenten mit Kaffee, Brötchen und Kuchen bewirten. Zu diesem Anlass werden sich auch die verschiedenen Gruppierungen vorstellen.

Wir hoffen auf reges Interesse und würden uns freuen, Sie als unseren Gast auf der Wersau begrüßen zu dürfen. Mehr aber noch erhoffen wir uns von der Lehrgrabung neue und spannende Erkenntnisse und entsprechend viele Funde! Diese dauert voraussichtlich bis zum 2. April 2015.

 

  1. Änderung des Besuchstermins des Landtagsabgeordneten Kern

 

Der für den 26. März 2015 geplante Besuch des Landtagsabgeordneten Manfred Kern (die Grünen) auf dem Grabungsareal der Burg Wersau ist auf den 16. März 2015 um 15:30 Uhr vorverlegt worden. Wie bereits im Sendschreiben vom Januar 2015 erwähnt werden dann ebenfalls Dr. Folke Damminger vom Landesdenkmalamt (Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 26) sowie Prof. Meier von der Universität Heidelberg (Ur- und Frühgeschichte) anwesend sein.

 

  1. Bewilligung eines Gemeindezuschusses in Höhe von 20.000 Euro für die archäologische Erforschung der Burg Wersau

 

Die Fraktion der Freien Wähler Reilingen hatte gegen Ende Oktober 2014 bei der Gemeinde Reilingen einen „Antrag auf Einstellung von Haushaltsmitteln für die archäologische Erforschung des Flurstückes 5131 Schlossmühle 1“ gestellt, der nun bewilligt wurde, damit eine weitere Erforschung des Areals gewährleistet wird. Als Begründung nannte man, dass „zwischenzeitlich bewiesen sei, dass historische Funde von der Burg Wersau tatsächlich noch vorhanden seien, konkrete Bodenfunde würden vorliegen“.

Als weiteres Argument nannte man die Planungen der Universität Heidelberg und des Landesdenkmalamts, Lehrgrabungen mit 20 – 30 Studenten für mehrere Monate durchzuführen, da die bisherige Befundlage wichtig sei und damit die herausragende Bedeutung der „Burg unter der Grasnarbe“ noch einmal deutlich aufgezeigt werden würde.

Der Förderverein Burg Wersau e.V. bedankt sich für dieses Vertrauen und die tolle Unterstützung seitens der Freien Wähler Reilingen. Damit können auch in der kommenden Grabungskampagne Mittel für Dokumentationen, Fundsicherung, Sicherung der Fundstellen, Planung, Gutachten, Öffentlichkeitsarbeit etc. zur Verfügung gestellt werden.

 

  1. Wersauer Zeitleiste fertiggestellt / Wersauer G‘schichten

 

Otmar Geiger hat in mühevoller Kleinarbeit die sogenannte „Wersauer Zeitleiste“ erschaffen. Auf einem Zeitstrahl sind bereits jetzt viele spannende und informative Einträge nicht nur über die Wersau, sondern über viele lokale, regionale sowie überregional historische Ereignisse zu lesen, die in Bezug zu unserer Wersau stehen. Die unter https://www.heimat-kurpfalz.de/wp zu erreichende Zeitleiste wird, sobald neue Erkenntnisse vorliegen, ständig erweitert werden. Es lohnt sich also immer wieder mal dort vorbeizuschauen. Der Zeitstrahl lässt sich mit gedrückter Maustaste verschieben, um so zwischen den Jahrhunderten hin und her zu navigieren.

 

Ergänzend hierzu gibt es das Wersauer Tagebuch. Ähnlich aufgebaut wie die Wersauer Zeitleiste berichtet sie jedoch nicht über die historischen Ereignisse, sondern über die die Anfänge der Grabungskampagne im Jahre 2010, über die damaligen ersten Erkenntnisse, Hoffnungen und Sorgen des AK Burg Wersau. Zu erreichen ist das in keinster Weise trocken geschriebene Tagebuch über die Seite https://www.kurpfalzarchiv.de/zeitleiste-wann-war.

 

Wersauer G’schichten gibt es auch zu erzählen, nämlich eine über echte Knochenarbeit, die der damalige Müller Caspar Zahn und seine Familie im späten 18. Jahrhundert verrichteten. Nachzulesen ist die humorvolle Geschichte unter https://www.kurpfalzarchiv.de/Archive/4940.

 

Für Ihr Interesse bedanke ich mich und verbleibe

 

Mit den besten Grüßen

 

Ihr

Andreas Dörfer

Sendschreiben Januar 2015

Neues von der Burg Wersau
Sendschreiben des Fördervereins Burg Wersau e.V.
Januar 2015

Sehr geehrte Freunde unserer Burg Wersau,

In unserem monatlichen Sendschreiben erfahren Sie Aktuelles rund um unsere ehemalige Burg.

Im Januar 2015 gibt es über folgende Neuigkeiten zu berichten:

 

  1. Fund einer seltenen Münze aus dem 15. Jahrhundert
  2. Aufbau einer Datenbank zum Ausgrabungsprojekt Burg Wersau
  3. Kurzmeldungen

1. Fund einer seltenen Münze aus dem 15. Jahrhundert

Bei Siebarbeiten fand Dirk Müller am 12.12.2014 im Baggeraushub des Brückengrabens einen sogenannten Schüsselpfennig, eine einseitig geprägte Münze aus Silber (ein halber Pfennig).

Solche Münzen sind recht selten, da sie durch ihre geringe Größe mit herkömmlichen Methoden kaum gefunden werden konnten. Durch unsere innovative Scherbensortieranlage mit eingebautem, hochsensiblem Metalldetektor konnten wir solch eine Rarität trotzdem ans Tageslicht bringen (Bild siehe Anhang).

Die Münze hat zwar oben und links Rand-Ausbrüche, ist aber ansonsten sehr schön anzusehen. Darauf sieht man einen zweigeteilten, unten spitzen Schild in geschlossenem Perlkreis. Links ist das Mainzer Rad zu sehen sowie rechts ein aufsteigender Löwe mit nach innen gekrümmtem Schwanz. Über dem Wappen erscheint ein offenes „A“.

 

Fundmünze halber Pfennig Adolf von Nassau

Fundmünze halber Pfennig Adolf von Nassau (15. Jahrhundert)

 

Als Münzherren sind Adolf von Nassau (Erzbischof von Mainz 1462 – 1475) sowie Friedrich I. (Kurfürst 1449 – 1476) bekannt.

Als Hintergrundinformation zu dieser Münze ist zu erwähnen, dass Kurfürst Friedrich I. und Erzbischof Adolf von Nassau im Jahre 1464 einen Münzvertrag abschlossen. Die wesentliche Neuerung im Gegensatz zu früher war, dass über dem Wappenschild der Anfangsbuchstabe des Münzherren und nicht mehr der Prägeort erschien.

Für den Erzbischof Adolf von Nassau steht das offene „A“ sowie ein „F“ für den Kurfürsten Friedrich I., beides über dem Rad und dem Löwen.

Die uns vorliegende Münze wurde also unter der Herrschaft des Erzbischofs Adolf von Nassau in Mainz geprägt. Sein Vorgänger und späterer Nachfolger Diether II. von Isenburg hatte die Münzstätte des Erzbistums Mainz von Bingen nach Mainz verlegen lassen.

Bei der Wahl zum Erzbischof von Mainz im Jahr 1459 durch das Mainzer Domkapitel unterlag Adolf von Nassau zunächst knapp seinem Gegenkandidaten Diether II. von Isenburg. Wegen seiner oppositionellen Haltung gegenüber Kirche und Kaiser wurde Diether II. von Isenburg im Jahr 1461 unter Papst Pius II. als Erzbischof abgesetzt, stattdessen wurde Adolf von Nassau erhoben. Da jedoch die Stadt Mainz sowie das Domkapitel weiterhin zu Diether hielten, musste sich Adolf gewaltsam durchsetzen und so kam es zu der sogenannten Mainzer Stiftsfehde, die ungefähr ein Jahr dauerte. Letztendlich konnte Adolf von Nassau mithilfe seiner Verbündeten am 28. Oktober 1462 die Stadt Mainz erobern. Über 400 Menschen verloren ihr Leben, etliche wurden vertrieben, mehr als 150 Häuser wurden zerstört. Erst mit dem Zeilsheimer Frieden am 5. Oktober 1463 und dem Verzicht Diethers wurde Adolf zum alleinigen, unangefochtenen Erzbischof.

Als Adolf von Nassau 1475 auf dem Sterbebett lag, schlug er seinen Vorgänger und einstigen Widersacher Diether als seinen Nachfolger vor. Am 9. November 1475 wurde Diether von Isenburg dann tatsächlich erneut zum Erzbischof gewählt. Dieses Mal wurde seine Wahl durch Papst Sixtus IV. bestätigt.

 

2. Aufbau einer Datenbank zum Ausgrabungsprojekt Burg Wersau

In Eigenregie wurde eine Datenbank programmiert, für die uns zuvor von externer Seite ein Kostenvoranschlag im fünfstelligen Bereich gemacht wurde. Dank unseres zweiten Vorstandsvorsitzenden des Fördervereins Burg Wersau e.V. Michael Grahlert verfügen wir nun gratis über ein solch wertvolles Hilfsmittel.

Ziel war es, eine Datenbank aufzubauen, in der alle geologischen und archäologischen Informationen zum Ausgrabungsprojekt Wersau gesammelt werden können. Informationen zu den Schnitten, Funden, zugehörige Bilder, Dokumentation und so weiter.

Gleichzeitig sollte die Eingabe so einfach sein, dass die „Wersauer“ dies auch direkt tun können und zwar von jedem PC, Tablet oder Smartphone aus, das an das Internet angeschlossen ist.

Ein einfaches Eingabeformular speichert die Daten in die Datenbank. Dort können dann Funde und Schnitte miteinander verknüpft werden. So lassen sich die Funde einfach kategorisieren und zuordnen. Ebenfalls kann so eine gute Verknüpfung zwischen Funden und Bodenschichten hergestellt werden.

Möglich wird dadurch auch das automatische Erstellen der Berichte für das Regierungspräsidium. Wir haben die Datenbank und das Eingabeformular sowie die Auswertungsmöglichkeiten zusammen mit dem Grabungsleiter Justin Schmidt von der Universität Heidelberg entwickelt.

Diese findet unsere Software so gut, dass sie sie für ihre Ausgrabungsprojekte ebenfalls einsetzen will.

Wir werden der Universität die Software natürlich zur Verfügung stellen. Unsere Datenbank wird dann ebenfalls auf den Servern der Universität gespeichert und somit später für alle Interessierte einsehbar sein.

 

3. Kurzmeldungen

— Beginn der Lehrgrabung durch die Universität Heidelberg (Ur- und Frühgeschichte, Grabungsleiter Justin Schmidt) am 23. Februar 2015, voraussichtliche Dauer bis 2. April 2015 —

— Geplanter Besuch eines Landtagsabgeordneten der Grünen auf dem Ausgrabungsareal am 26. März 2015, anwesend wird dann ebenfalls sein Dr. Folke Damminger vom Landesdenkmalamt (Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 26) sowie Prof. Meier von der Universität Heidelberg (Ur- und Frühgeschichte) —

Über die neuesten Termine und Entwicklungen werde ich Sie selbstverständlich auf dem Laufenden halten.

Für Ihr Interesse bedanke ich mich und verbleibe

 

Mit den besten Grüßen

Ihr Andreas Dörfer

Sendschreiben Dezember 2014

Neues von der Burg Wersau
Sendschreiben des Fördervereins Burg Wersau e.V.
Dezember 2014

 

Liebe Mitglieder des Fördervereins Burg Wersau!

Hier kommen die Neuigkeiten rund um unsere ehemalige Burg.

Im Dezember Sendschreiben finden Sie folgende Themen:

  1. Burg Wersau-Areal winterfest gemacht
  2. Bericht zur zweiten Jahreshauptversammlung
  3. Vorstellung unseres neuen Vorstandsmitglieds Michael Grahlert
  4. Preisverleihung des Ehrenamtswettbewerbs „Echt Gut!“ in Stuttgart
  5. Adventsmarkt in Reilingen
  1. Burg Wersau-Areal winterfest gemacht

Gegen Ende November war noch einmal Arbeitseinsatz angesagt, denn es galt, das Burgareal wetterfest zu machen, da die diesjährige Grabungssaison ihren Ausklang fand und die Winterpause anstand. Drei Doktoranden, die im Auftrag des Landesdenkmalamtes anwesend waren, halfen den Mitgliedern des Arbeitskreises Burg Wersau bei der Arbeit. So wurde an den Stellen, an denen Holzfunde gemacht wurden, Geo-Vlies ausgelegt, um die wertvollen Funde zu schützen. Danach wurde das Vlies mit einer Schicht Erde sowie einer weiteren Folie bedeckt und mit Steinen gesichert. Nun mussten noch die Arbeitsgeräte und sonstigen Utensilien gesäubert und markiert werden, um diese eindeutig als Eigentum des Arbeitskreises Burg Wersau zu kennzeichnen. Anschließend verabschiedete man sich von den Doktoranden, die bei uns seit Oktober aktiv waren und uns bei unseren Aktivitäten betreut hatten.

  1. Bericht zur zweiten Jahreshauptversammlung

Am 26. November 2014 fand in der Gaststätte „Löwen“ unsere Jahreshauptversammlung statt. Dirk Müller, unser 1. Vorsitzender, begrüßte hierzu alle Anwesenden. Nach erfolgter Ehrung des Verstorbenen Gerhard Weier stellte man die Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung fest. Im anschließenden Bericht des Vorstandes gab Dirk Müller einen Rückblick über die besonderen Ereignisse des vergangenen Jahres, wie z. B. zahlreiche Besuche (u.a. Rotary-Club Hockenheim, diverser Gemeinderäte und Bürgermeister der umliegenden Gemeinden sowie des BUND und als besondere Ehre der spontane Besuch der Regierungspräsidentin Kressl im Oktober). Zudem hatte der Förderverein in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Burg Wersau an diversen Veranstaltungen teilgenommen. So war der Adventsmarkt Anfang Dezember 2013 als auch die Teilnahme am Straßenfest Reilingen als sehr erfolgreich zu werten. In diesem Sommer bestand die Hauptarbeit des Arbeitskreises Burg Wersau darin, die kürzlich zuvor angeschafften Kuppelzelte aufzubauen, um alles an Scherben, Materialien, Werkzeugen und Einrichtungsgegenständen unterzubringen, da der unumgängliche Abriss des Mühlengebäudes bevorstand. Die mit dem Abriss beauftragte Firma Orth zeichnete sich hier durch sehr umsichtige und äußerst kooperative Arbeit aus.

Besondere Erwähnung fand die Teilnahme am Ehrenamtswettbewerb „Echt Gut!“. Hierzu mehr im weiteren Verlauf dieses Sendschreibens.

Anschließend folgte der Bericht des Kassiers Benny Schaich-Lebek. So wurden als besondere Posten die Anschaffung eines Aufsitz-Rasenmähers (ein ganz besonderes Dankeschön geht an den OBI-Baumarkt in Hockenheim und dessen Marktleiter für das großzügige Entgegenkommen bezüglich des Kaufpreises) und diverser Zelte, aber auch der Eingang so manch großzügiger Spende genannt. Die Entlastung des Kassiers als auch der gesamten Vorstandschaft ging ohne Gegenstimmen vonstatten.

Bei der Neuwahl des Vorstandes gab es insoweit Änderungen, dass die bisherige zweite Vorsitzende Birgit Maier als auch die Pressebeauftragte Marlene Klaus ihren Posten zur Verfügung stellten, um fortan als Beisitzer zu fungieren, was Dirk Müller bedauerte.

Als Vorstände wurden neu gewählt:
Dirk Müller (1. Vorsitzender)
Michael Grahlert (neuer 2. Vorsitzender)
Christiane Marquetant (Schriftführerin)
Benny Schaich-Lebek (Kassier)
Andreas Dörfer (neuer Pressebeauftragter, vormals Beisitzer)
Birgit Maier, Marlene Klaus und Uwe Schulze (jeweils Beisitzer).

Die Zustimmung der Mitglieder erfolgte stets ohne Gegenstimme. Auch die Entlastung und Neuwahl der alten und neuen Kassenprüfer Christian Bickle sowie Peter Geng hatte die volle Zustimmung. Der Wahlleiter Ralf Marquetant bedankte sich für die zügige Durchführung der Wahl.

  1. Vorstellung unseres neuen Vorstandmitgliedes Michael Grahlert (2. Vorsitzender)

Bisherige Vereinsarbeit

Michael Grahlert ist seit über sechs Jahren beim AV Reilingen als Vorstand Marketing für alle Themen rund um die Öffentlichkeitsarbeit, Presse, Internet und Sponsoren verantwortlich.

Ebenso verantwortlich, wenn es um das Thema Organisation von Veranstaltungen, Sponsoren-Events, Heimkämpfe oder Public Relations geht. In den letzten Jahren hat er mit Michael Müller zusammen das Image des AV Reilingen wieder aufpoliert, den Verein als Spitzenverein in der Oberliga positioniert (teilweise sogar in der Regionalliga) und alle Schulden aus Bundesligazeiten abgebaut. Zusätzlich wurden eine Ringkampfgemeinschaft mit dem RSV Hockenheim und ein gut funktionierender Förderverein auf die Beine gestellt.

Sportbetrieb in diesem, auch finanziellen Ausmaß, ist nur möglich, wenn alles professionell abläuft. Dies zu organisieren, war seine Aufgabe die ganzen Jahre. Als ehemaliger Ringer ist da natürlich eine ganze Menge Herzblut von ihm eingeflossen.

Es sei nun aber an der Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen und so hat Michael großes Interesse an der Wersau gefunden. Als Reilinger interessiert ihn natürlich auch die Geschichte unseres Heimatortes. An der Wersau fasziniert ihn die weitreichende Historie, die Bedeutung der Wersau für das ganze Umland und auch die Verbindung zur Universität Heidelberg, bzw. zu Heidelberg an sich, seiner zweiten Leidenschaft.

Ebenso beeindruckend sei für ihn die Zusammenarbeit in unserem Verein. Das habe er so bisher in dieser Form in keinem Verein erlebt und daher freue er sich, nun ein Teil davon sein zu dürfen.

Privat/Beruflich

Als Reilinger hat es ihn beruflich ein paar Jahre in diverse europäische Städte verschlagen. Von Reilingen aus ging es über Heidelberg nach Halle (Saale) mit viel Reisen nach Bratislava, Dublin, Stockholm usw.

Michael Grahlert war 5 Jahre lang Kommunikations- und Techniktrainer bei Dell sowie Coach im Bereich Kommunikation/Management. Anschließend hatte er ein paar Jahre im Bereich Business Intelligence zugebracht. Seit eineinhalb Jahren selbstständig, beschäftigt er sich mit den Themen Marketing, Kommunikation, IT-Beratung und Projektmanagement. So berät er zum einen kleine Unternehmen in Sachen Webseiten und Co. und steuert mit seinem Geschäftspartner aus dem gemeinsamen Büro in Neckargemünd Projekte bei öffentlichen Auftraggebern. Zudem betreut er bereits seit einiger Zeit unsere Internetseite Burg-Wersau.de.

Die Vorstandschaft des Fördervereins Burg Wersau e.V. begrüßt Michael Grahlert herzlich in seinen Reihen und freut sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit.

  1. Preisverleihung des Ehrenamtswettbewerbs „Echt Gut!“ in Stuttgart

Unser Projekt der „Burg unter der Grasnarbe Reilingen“ hat beim Ehrenamtswettbewerb „Echt Gut!“ einen tollen 4. Platz in der Kategorie Sport und Kultur erzielt. Das bereits nach der sensationellen Nachricht über die Nominierung folgende Echo war überwältigend und durchweg positiv, was auch die Anzahl der Klicks auf unsere offizielle Internetseite Burg-Wersau.de sowie die Anzahl der Zugriffe und der sogenannten „Gefällt mir“-Angaben auf unserer Facebook-Seite bezeugen.

Zur Langversion des Berichts bitte auf folgenden Link gehen: https://www.morgenweb.de/region/schwetzinger-zeitung-hockenheimer-tageszeitung/reilingen/einsatz-fur-historie-gewurdigt-1.2011543

 

  1. Bericht über die Teilnahme am Adventsmarkt in Reilingen (6. und 7. Dezember)

Eine überaus erfolgreiche Teilnahme am diesjährigen Adventsmarkt können wir zu Recht und mit Stolz vermelden! Der Förderverein hatte in lobenswerter Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Burg Wersau seinen bewährten und hervorragend mundenden Gluter angeboten, dem die ebenfalls mit viel Liebe und in Handarbeit zubereitete Gulaschsuppe in nichts nachstand. Dementsprechend groß war der Andrang an unserem Stand, nicht zuletzt, da wir wie bereits in den vorangegangenen Jahren wieder unsere Feuerschale mit entsprechend vielen Sitzgelegenheiten drumherum aufgestellt hatten, so dass niemand bei uns frieren musste. Unser Burgschmied Jürgen Dörfer sorgte zudem mit seiner Esse für leuchtende Augen bei den Kindern, wenn diese sich selbst ein kleines Andenken in Form eines Mini-Hufeisens anfertigen durften. Das „Aroma“ seiner glühenden Kohlen machte den runden Gesamteindruck unseres urigen Standes perfekt. Ein Novum war diesmal der Einsatz eines digitalen Bilderrahmens, der mittels Diashow einen unterhaltsamen Einblick in die Ausgrabungsarbeiten und in die sonstigen Aktivitäten auf dem Burgareal gab. Ebenfalls erwähnenswert natürlich das Riesenplakat, auf welchem wir das tolle Ergebnis beim Ehrenamtswettbewerb „Echt Gut!“ kundgetan hatten.

Für die tolle Zusammenarbeit möchten wir uns sehr herzlich bei allen Beteiligten bedanken!

Zum Abschluss dieses Sendschreibens möchte ich zusammen mit meinen Vorstandskollegen des Fördervereins sowie den Mitgliedern des Arbeitskreises Burg Wersau Ihnen allen, Ihren Familien und Freunden eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2015 wünschen.

Herzliche Grüße,

Ihr Andreas Dörfer

Sendschreiben November 2014

Neues von der Burg Wersau
Sendschreiben des Fördervereins Burg Wersau
November 2014

Liebe Mitglieder des Fördervereins Burg Wersau!
Hier kommen die Neuigkeiten rund um unsere ehemalige Burg.

Im November Sendschreiben finden Sie:

  1. Hoher Besuch auf der Wersau
  2. Generalversammlung des Heimatvereins Freunde Reilinger Geschichte
  3. Jahreshauptversammlung des Fördervereins

     1. Hoher Besuch auf der Wersau
Mitte Oktober war Regierungspräsidentin Nicolette Kressl zu einem Arbeitsbesuch zur Gemeindeverwaltung gekommen. Durch Bürgermeister Stefan Weisbrod erhielt unser Vorsitzender Dirk Müller die Gelegenheit das Projekt Wersau im Bürgersaal vorzustellen. Danach wollte Frau Kressl sich selbst ein Bild vor Ort machen und so besuchte man spontan das Gelände. Die Regierungspräsidentin zeigte sich sehr interessiert und war begeistert von dem großen ehrenamtlichen Engagement des Vereins.
Dazu Dirk Müller: „Ich finde es sehr erfreulich, dass unsere Arbeit immer wieder gesehen und gewürdigt wird. Sicherlich sind solche Besuche für die weitere Unterstützung unserer Aktivitäten von Nutzen. Wir können stolz auf unsere gemeinsame Leistung sein und dabei haben wir gerade erst richtig begonnen!“

     2. Generalversammlung des Heimatvereins Freunde Reilinger Geschichte
Vor Kurzem fand die Generalversammlung des Heimatvereins Freunde Reilinger Geschichte statt. Hella Müller vom Arbeitskreis Burg Wersau nahm daran teil und informierte die Anwesenden über die Geschehnisse auf dem Burggelände.
Sie berichtete über den Abriss der alten Schlossmühle sowie über die neuesten Funde: Mahlsteine und Teile des alten Wasserrades konnten geborgen werden. Daneben war durch vielerlei Unterstützung die Anschaffung einer Siebanlage, eines Aufenthalts- und eines Grabungszeltes sowie diverser Geräte möglich. Außerdem wird die Universität Heidelberg auch im kommenden Frühjahr wieder mit den Lehrgrabungen beginnen. Der Grabungsschluss der diesjährigen Saison ist Ende November.
Einen ausführlichen Bericht finden Interessierte hier:
https://www.reilingen.de/2317_DEU_WWW.php?&publish[id]=357487&publish[start]=&publish[year]=2014

     3. Jahreshauptversammlung des Fördervereins
Am Mittwoch, den 26. November 2014 findet um 20 Uhr die Jahreshauptversammlung des Fördervereins im Gasthaus Zum Löwen statt (Hauptstr. 1, 68799 Reilingen). Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Neuwahlen sowie ein Bericht über den aktuellen Stand unseres Projekts. Die schriftliche Einladung mit der Tagesordnung wurde bereits an die Mitglieder versandt.

Mit den besten Grüßen
Ihre
Marlene Klaus

 

Sendschreiben Oktober 2014

Neues von der Burg Wersau
Sendschreiben des Fördervereins Burg Wersau
Oktober 2014

Liebe Mitglieder des Fördervereins Burg Wersau!
Hier kommen die Neuigkeiten rund um unsere ehemalige Burg.

Im Oktober Sendschreiben finden Sie:

  1. Freiwilligentag
  2. Abrissarbeiten an der Schlossmühle
  3. „Echt Gut!“-Projekt der Landesregierung Baden-Württemberg

     1. Freiwilligentag
Am 20. September fand die Aktion „Freiwilligentag“ der Metropolregion statt. Freiwillige brachten sich in den verschiedensten Projekten ein. Auch auf dem Burggelände der Wersau waren Helfende zugange, säuberten Mauern, schaufelten heruntergebrochene Erde aus einem Grabungsschnitt, um diesen für den Winter vorzubereiten. Andere legten vorgegebene Mauerteile frei oder putzten mit Kleinspachteln Steine.
Nach einer Kaffeepause wurde aufgeräumt und die Arbeitsflächen abgedeckt. Zufrieden mit dem Ergebnis beendete man gegen 19 Uhr die Arbeit.

     2. Abrissarbeiten an der Schlossmühle
Gewölbekeller ist vorläufig alles, was noch von der ehemaligen Schlossmühle geblieben ist. Der mehrstöckige Zweckbau der „Schlossmühle“ ist abgerissen.
Archäologen des Regierungspräsidiums und der Universität Heidelberg werden nun das historische Gemäuer sowie das unmittelbare Umfeld näher untersuchen. Die Grabungen stehen unter der Leitung von Justin Schmidt und werden voraussichtlich bis zu sechs Wochen andauern.
Die Kosten trägt das Land. „Wir hoffen, dort auf die Mauern der ehemaligen Vorburg Wersau zu stoßen, insbesondere der nördlichen Umfassungsmauer“, formuliert Dr. Folke Damminger vom Regierungspräsidium Karlsruhe die Initiative.
Vom Ergebnis der archäologischen Nachforschungen ist abhängig, ob das Kellergewölbe oder Teile davon weiter erhalten bleiben und in den künftigen Neubau zu integrieren sind.

Weitere Informationen dazu samt Fotos unter:
https://www.reilingen.de/2320_DEU_WWW.php?&publish[id]=353530&publish[start]=&publish[year]=2014

     3. „Echt Gut!“-Projekt der Landesregierung Baden-Württemberg
Die Landesregierung Baden-Württemberg will mit dem Preis „Echt Gut!“ das ehrenamtliche Engagement würdigen und fördern.
Bei der Wahl zu dieser Auszeichnung darf Burg Wersau nicht fehlen und so haben wir uns für „Echt Gut!“ beworben. Die Jury hat Burg Wersau in den Kreis der Nominierten gewählt, was anhand von über 1000 Bewerbungen ein toller Erfolg ist.
In insgesamt sieben Kategorien gibt es Geldpreise zu gewinnen (4.000 € für den Sieger in der jeweiligen Kategorie). Geld, das sehr sinnvoll für weitere Erforschung verwendet werden kann.
Seit dem 1. Oktober werden sämtliche Nominierten auf der Internetseite
www.echt-gut-bw.de
präsentiert. Bis zum 4. November kann abgestimmt werden. Unsere Burg unter der Grasnarbe Reilingen ist in der Kategorie „Sport und Kultur“ vertreten.

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite Reilingens:
https://www.reilingen.de/2317_DEU_WWW.php?&publish[id]=353520&publish[start]=&publish[year]=2014

und

https://www.reilingen.de/2317_DEU_WWW.php?&publish[id]=354274&publish[start]=&publish[year]=2014

sowie

https://de-de.facebook.com/Burgwersau
(Man muss nicht bei facebook angemeldet sein, um diese Seite sehen zu können.)

Mit den besten Grüßen
Ihre
Marlene Klaus

 

 

 

 

 

 

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